BYOD für die Schule von Morgen

Eigentlich schauen wir uns an dieser Stelle meist die neuesten Entwicklungen im Enterprise-Markt an, aber auch im Bildungssektor tut sich im Hinblick auf mobiles Internet eine ganze Menge. Die meisten Studien zu diesem Thema wurden in den USA durchgeführt, aber die Tendenzen gelten auch für Deutschland: Mobilgeräte und die Zuhilfenahme von Multimediainhalten für ein effektiveres Lernen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die IT-Verantwortlichen von Bildungseinrichtungen werden also schon bald die Infrastruktur erheblich ausbauen müssen, wenn sich der Trend weiter fortsetzt. Da zudem die meisten Schulen und Universitäten den Schülern keine Geräte zur Verfügung stellen, wird BYOD ebenfalls zu einem sehr wichtigen Thema für alle Administratoren werden.

Fangen wir mit einer Studie von Harris Interactive und Pearson an: Die Pearson Student Mobile Device Survey wurde durchgeführt, um besser zu verstehen, wie Schüler mobile Endgeräte zum Lernen verwenden. Die Umfrage konzentrierte sich darauf, wie Schüler ihre mobilen Endgeräte derzeit einsetzen und wie sie sie in Zukunft gerne einsetzen würden. In der Umfrage wurden Schüler von der vierten Klasse bis hin zum College befragt.

Schon jetzt glauben 90 Prozent der Grund-, Mittel- und Oberstufenschüler, dass mobile Endgeräte zukünftig das Lernen grundsätzlich verändern (92 Prozent) und dass das Lernen damit mehr Spaß machen wird (90 Prozent). Über zwei Drittel der Befragten würden gerne mobile Endgeräte verstärkt im Klassenzimmer nutzen. Ein Drittel der Schüler der Klassen 4 bis 12 gibt an, dass sie in diesem Schuljahr bereits ein Tablet für Schulaufgaben genutzt haben und 44 Prozent haben dafür ein Smartphone genutzt. Von den Schülern, die ein Tablet genutzt haben, verfügt die Hälfte über ein eigenes Tablet und 70 Prozent würden gerne während des Unterrichts verstärkt mit mobilen Endgeräten arbeiten. Nur ein Sechstel gab an, dass die Schule ihnen Tablets stellt.

Lehrer sind ebenfalls verrückt nach Technik. Onlineuniversities.com meldet, dass 90 Prozent der Lehrer einen Laptop oder PC im Klassenzimmer stehen haben, 60 Prozent verfügen über Zugang zu einem interaktiven Whiteboard. 35 Prozent verwenden Tablets oder E-Book-Reader im Klassenzimmer. Letztes Jahr waren es lediglich 20 Prozent. 71 Prozent geben an, dass der Unterricht vom Einsatz von Apps profitiert und 65 Prozent der befragten Lehrer schätzen an Technik, dass sie es ermöglicht, Dinge zu erklären und zu zeigen, die sie sonst nicht so anschaulich vermitteln könnten. Die Lehrer können mit Technik die Lerninhalte also besser rüberbringen, Schüler motivieren und flexibler auf die verschiedenen Lerntypen eingehen.

Zudem ist immer wieder von Studien zu lesen, die die Vorteile des multimedialen Lernens hervorheben. Diejenigen, bei denen multimedial aufbereitete Inhalte in den Unterricht mit einbezogen werden, schnitten bei Tests besser als ihre Altersgenossen ab, seien aktiver in Diskussionen und probierten mehr Lösungsmöglichkeiten aus. Im Jahr 2017 wird Video-Streaming den Hauptteil des mobilen Datenverkehrs ausmachen. Sollten BYOD-Programme in Schulen weiterhin so wie zurzeit zunehmen, könnte ein Großteil dieses Datenvolumens dann von Ihnen kommen.

Langsam sollten sich Schulen also nach der passenden IT-Infrastruktur umsehen. Oder würden Sie dafür verantwortlich sein wollen, wenn die Schüler Ihrer Schule langsamer lernen würden?

Published Oct 07, 2013
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